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Hymne an die Pflanzen ( Rig Veda, 1500 B.C. )

Ihr Pflanzen, welche als Behälter von Licht drei Zeitalter vor den Göttern geboren wurdet, ich verehre eure unzähligen Farben und eure siebenhundert Naturen.
O Mütter, eure Naturen sind hunderte und eure Grössen sind tausende. Möget ihr mit hundert Kräften wieder heil machen, was verletzt worden ist.

  RNC schrieb(rnc@inforamp.net)am 17. Februar 1995 .

Das Folgende entstammt dem Kurs-Kalender des Renaissance Naturopathic Centre (Toronto, Canada). Director: Pankaj Seth, B.Sc., N.D. (Doctor of Naturopathic Medicine)

Ayurvedische Medizinprogramme

Die Kunst und Wissenschaft zu leben:  Ayurveda, übersetzt als die "Kunst und Wissenschaft des Lebens" ist ein systematischer Ansatz, der Alles benutzt, womit uns die Natur versorgt (Nahrung, Gewürze, Pflanzenmedizin, Farben, Metalle, Edelsteine, Töne), um nicht nur die Krankheit zu überwinden, sondern um sich kontinuierlich zu stärken.


Ayurveda entwickelte sich in einer alten Kultur, welche die menschlichen Möglichkeiten als unbegrenzt ansah; der tägliche Einsatz ayurvedischer Prinzipien schafft einen starken Körper, Klarheit des Verstandes und Heiterkeit des Geistes, so dass der Einzelne eher sein wahres Potential erkennen kann. Um diese Bewegung zu unterstützen, sind die Disziplinen von Yoga und Tantra im Ayurveda verbündet.
 

Kenntnisse in der indischen Medizin wurden ab ungefähr 1500 B.C.  vor allem im Atharvaveda, überliefert. Hieraus entwickelte sich ab etwa 500 v. Chr. das medizinische System des Ayurveda, das später in die tibetische Medizin integriert wurde.

Der Rig Veda, eine Zusammenstellung von Versen über die Natur der Existenz, ist das älteste erhaltene Buch aller indo-europäischen Sprachen(1500 B.C.). Der Rig Veda bezieht sich auf die Sankhya-Kosmologie, auf die sich auch der Yoga bezieht. Darin enthalten sind Verse über die Natur der Gesundheit und Krankheit, Pathogenesis und Behandlungsprinzipien. Die Atreya - Samhita ist das älteste medizinische Buch der Welt. Es überlebte aus der Takashila University , die ca 800 v.Chr. aktiv war.

The Atharva Veda (800 B.C.) zählt die acht Unterteilungen des Ayurveda auf : Innere Medizin, Chirurgie von Kopf und Hals, Opthamologie und Otorinolaryngologie, Chirurgie, Toxikologie, Psychiatrie , Paediatrics, Gerontologie oder Wissenschaft der Verjüngung, und die Wissenschaft der Fruchtbarkeit.

Etwa 500 v.Chr. schrieb Sushruta an der Universität von Benares, ein Chirurg, der die operativen Techniken der Rhinoplasty(plastische Chirurgie), schrieb die Sushruta Samhita, welche hochentwickelte Chirurgie beschreibt.
Etwa l00 n.Chr. überarbeitete und ergänzte der Arzt Charaka die Atreya Samhita. Die Charaka Samhita ist eine grössere Arbeit über innere Medizin.

Einfluss von Ayurveda auf Osten und Westen: Um ca. 400 A.D., wurden ayurvedische Werke in die chinesische Sprache übersetzt; ca. 700 A.D., studierten chinesische Schüler in Indien Medizin an der Nalanda Universität. Indisches Gedankengut hatte, ebenso wie einfliessende chinesische Spiritualität und Philosophie durch den Buddhismus, grossen Einfluss auf die chinesische Medizin und Pflanzenheilkunde durch den Ayurveda. Etwa 800 A.D., wurden ayurvedische Werke ins Arabische übersetzt. Ein Jahrhundert später, unter Ärzten wie Avicenna und Razi Serapion, beide zitierten indische Texte, gewann die islamische Medizin grossen Einfluss in Europa, und leistete Hilfestellung bei der Gründung der europäischen medizinischen Tradition.

Im sechzehnten Jahrhundert praktizierte Paracelsus in Europa, der als Vater der modernen westlichen Medizin (?) bekannt ist, und propagierte ein Medizinsystem, das vieles vom Ayurveda geborgt hatte. ( Anm.: Solve et coagula ; Sal - Sulphur - Mercurius ; Frischpflanzen : -  im heutigen Ayurveda teilweise vergessen bzw. sogar verpönt!)

Ayurveda heute: In der modernen Welt wird Ayurveda immer populärer, weil es zu jenen elementaren Konzepten des (1) Kontaktes mit der Natur spricht, (2) "Holismus", und (3) "wir sind, was wir essen ".
Ayurveda bildet einen wesentlichen Teil der täglichen Regeln von hunderten von Millionen Menschen weltweit. Seine Prinzipien werden nicht nur angewendet, um kranke Personen zu behandeln, sondern auch, um eine ausgewogene Nahrung vorzubereiten und um eine harmonische Umgebung zu schaffen. Ayurveda schafft Konzepte der Gesundheitsvorbeugung und Gesundheitsverlängerung. Das höchste Ziel des Ayurveda ist es, dem Einzelnen zu helfen, ein persönliches Wissen vom Leben zu entdecken.

Gegenwärtig wissen die Meisten von uns nicht mehr, wie die Gesundheit zu erhalten ist, und nehmen entweder aktiv oder passiv an der Zerstörung der Erde teil. Es wurde uns gelehrt, die Struktur einer Gesellschaft zu stabilisieren, die die Anhäufung von Reichtum über alles Andere bewertet.

Dieser Pfad trennt uns weiter voneinander und von Allem in der Natur. Viele von uns haben sich entschieden, dieses zurückzuweisen und streben ein Weltbild an, das andere menschliche Bedürfnisse als Reichtum anvisiert.

Es ist die vedische Sichtweise, dass das menschliche Wesen unbegrenzt ist : Wir haben ein tiefes Verlangen, die Einheit mit der Natur und der Göttlichkeit in uns selbst zu verwirklichen. Ayurveda ist das Wissen dessen, was und die Natur in ihrer Grosszügigkeit anbietet. Yoga und Tantra vertiefen unser Wissen darüber, wer und was wir innerhalb der Natur sind.

Yoga , was Vereinigung oder Einheit bedeutet, ist ein Ansatz, der die ungleichen Elemente in einem menschlichen Körper zusammenbringt; Yoga ist nicht nur Körperstellungen(Asanas), sondern Alles, das dazu dienlich ist, das individuelle mit dem Ganzen zu vereinigen. In uns allen sind verschiedene gegensätzliche Motivationen, Begierden und Ziele ; jeder Umstand bringt Mut und Furcht mit sich, Aussichten von Vergnügen und Schmerz, Beurteilungen von Gut und Böse.
Unsere Handlungen befriedigen nicht all die verschiedenen innerlich existierenden Bedürfnisse und Wünsche. Dasjenige, das unbefriedigt bleibt, drückt sich in Körper und Geist als Krankheit aus. Der Pfad des Yoga ruft zu einer intensiven Bewusstsheit von Geist undKörper auf, so dass sich unsere Handlungen aus der Ganzheit dessen ergeben, wer und was wir sind. Ein Yogi ist bestrebt, Elemente in das tägliche Leben einzubeziehen, die allgemein der bewussten Wahrnehmung verborgen sind.

Tantra: Tantra ist ein systematischer Ansatz, die persönlichen Begrenzungen aufzulösen. Da unsere Begrenzungen in einem direkten Zusammenhang mit unseren Vorstellungen von Gut und Böse stehen, von wirklich und unwirklich, ist es der tantrische Ansatz, die persönliche Realität kontinuierlich abzulösen. Ein Tantriker ist eine Person, für die die Entfernung von Begrenzungen zwingender ist, als die Aufrechterhaltung irgendeiner vorgegebenen persönlichen Wirklichkeit, egal wie angenehm oder schön sie sein mag.
Tantra ist der Pfad der Freiheit : Der Tantriker strebt an, die Einheit des Menschlichen mit dem Göttlichen zu erkennen.

Ayurveda - Konzepte

Übersicht

Die Verknüpfung der Sankskritworte "ayur" (Leben) und "veda" (Wissen) beschreibt abgekürzt die Essenz dieses alten indischen Medizinsystems.
Die Wurzeln des Ayurveda liegen in der Fähigkeit der sorgfältigen Beobachtung der Alten. Sie beobachteten und notierten die Beziehung zwischen sich selbst und der Umgebung, und in den folgenden Jahrtausenden wurde ein ausgeprägtes erfahrungsbasiertes klinisches System formuliert.

Ein ayurvedischer Artzt benutzt die Beobachtungsgabe, um nicht nur Ungleichgewichte zu diagnostizieren, sondern auch, um die Konstitution des Einzelnen festzustellen. So ist er in der Lage, innere Stärken abzuleiten, sowie Schwächen und Tendenzen ( darin liegt aber auch seine Begrenzung, denn Bakterien, Viren und Pilze und die Nebenwirkungen von Präparaten sind hier ungeklärt).

Ein ayurvedischer Arzt ist auch geübt im Gebrauch von Diät, Kochen, Yoga, Atemtechnik, Meditation und einer (manchmal) riesigen Pharmazeutik, um dem Einzelnen zum inneren Gleichgewicht zurückzuverhelfen.
Ayurveda behandelt nicht nur Personen, die krank sind, sondern bringt Leben in die Konzepte der vorbeugenden Medizin und Gesundheitsverlängerung. Das Ziel des Ayurveda ist es, jeder Person zu helfen, ein persönliches Wissen vom Leben zu erlangen.

Ayurvedische Definition der Gesundheit

In der ayurvedischen Medizin ist Gesundheit als Gesundheit des Körpers (shrira), des Geistes (manas) und der Seele (atman) definiert. Jedes von diesen muss ernährt werden, wenn der Einzelne Gesundheit schaffen will. Ayurveda bietet einen ganzheitlichen Ansatz basierend auf dem Verständnis , dass kein einzelnes Mittel selbst Krankheit hervorruft oder Gesundheit bringt.

Lebenskraft

Ayurveda sieht die Person als aus 3 Kräften zusammengesetzt :
  1. Vata : Die Kraft, die durch das Luft-Emement symbolisiert wird
  2. Pitta : Die Kraft, die durch das Feuer-Emement symbolisiert wird
  3. Kapha : Die Kraft, die durch das Wasser-Emement symbolisiert wird
Die Qualität und das relative Gleichgewicht dieser Kräfte bestimmem Gesundheit und Krankheit. Wenn diese Kräfte harmonisch wirken , schaffen die Funktionen von Verdauung , Absorption und Ausscheidung (physikalisch und mental) Gesundheit. Da diese drei Kräfte verantwortlich für specifische Gebiete von Körper/Geist funktionieren, zeigen die Symptome des Ungleichgewichts an, welche dieser Kräfte ungenügend oder übermässig vorhanden ist.

Konstitution

Das Konzept der Konstitution (prakriti) ist ein zentrales im Ayurveda. Der Einzelne Mensch besteht aus drei Kräften (Vata, Pitta, Kapha) in einzigartigen Kombinationen, so dass keine zwei Personen gleich sind. Die konstitutionelle Determinierung bietet Einsicht in die tieferen Vorgänge im Einzelnen. Damit ist es möglich, die Sorten von Nahrung , Gewürzen , pflanzlichen Präparaten, Gefühlen, Gedanken, Klimata, Farben, Aktivitäten und so weiter zu bestimmen, die entweder eine Person ins Gleichgewicht oder Ungleichgewicht zu bringen tendieren, und die entweder bestimmte Typen von Krankheiten stimulieren oder abschwächen.
Desweiteren ist es möglich, die Tendenzen der Krankheit der verschiedenen Konstitutionen zu skizzieren, so dass ein vorbeugender Lebenssstil gefunden werden kann. Auch kann die Gesundheitsverlängerung für eine Einzelperson mit bestimmter Konstitution einer rationalen und erprobten Methode folgen, die alles benutzt, was die Natur bietet.

Behandlung

Eine Krankheit will sich in verschiedenen Konstitutionen auf verschiedene Arten manifestieren. Eine Person mit vorherrschender "Vata" Konstitution wird Symptome erfahren , die anders sind als jene einer Pitta-Person oder einer Kapha-Person, auch wenn bei allen die gleiche Krankheit diagnostiziert wurde. Konstitutionelle Behandlung des Einzelnen ist eine Notwendigkeit, weil die Konstitution für Gesundheit und Krankheit massgebend ist.

Besuchen Sie die Webseiten der Ayurvedic Foundation für weitere Information, oder das Ayurvedic Institute in New Mexico.

 Anmerkung des Autors dieser Webseite :

Die umfassende Position der Lehren des Ayurveda sollte aber nicht überbewertet werden, da es trotz Heilmeditationen doch ein stofflicher Ansatz ist, dem es an chemischen Wissen und Wissen über Hintergründe von Infektionen und Fehlfunktionen mangelt. Dazu muss man nur einmal die Entwicklung dieses Systems genauer betrachten. Es hat keine genauen Untersuchungsmethoden und keine Mittel gegen viele durch Viren und Parasiten bedingte Krankheiten, ein allgemeines Problem der Naturheilkunde, die auf Immunmodulation setzt.

Es ist kein spiritueller Pfad trotz Anrufung von Dhanvantari und der OM-Meditation.

Spiritueller Yoga und spiritueller rechter Tantra haben doch ganz andere Ansätze - jenseits der 3 Gunas oder der Tridoshas : "Sei ohne die drei Gunas, O Arjuna", sagt Sri Krishna in der Bhagavad-Gita.

Auch ist nur der unausgewogene Mensch ein bestimmter Dosha-Typ : Der entwickelte Mensch hat in sich das magische Gleichgewicht umgesetzt und richtet sich nicht mehr nach "Doshas" oder "Elementen".
Ein Gleichgewicht bedeutet noch lange nicht, dass die 3 Grundelemente auch positiv sind, da genau wie für das magische Gleichgewicht erst einmal die Einzelelemente geläutert werden müssten.
Daher wäre die Auftrennung der Nahrung in die 3 Doshas und dann deren Reinigung nötig, was praktisch undurchführbar ist (und nicht unbedingt sinnvoll) ist.
Der umstrittene Paracelsus (....) sagte daher, alle Nahrung sei prinzipiell Gift.

Wenn Ayurveda die Meditation zur Unterstützung anwendet, so lehrt es doch nicht die Glieder des Yoga, sondern ist mehr ein selbstbezogenes System der Harmonisierung, der Stärkung und der Gesundheit, welches als Wellness praktiziert leicht auf den verfeinerten schwarzen Pfad führen kann.
Es war traditionell auch nicht nur ein System von Heiltees aus toten Trockenpflanzen und Öleinreibungen.

* Vergleich zu anderen Lehren :
Die drei Doshas als  den Gunas entsprechende Charakteristika der Maya bzw. der (Mula-)Prakriti haben auch in der Spagyrik bzw. der Alchemie und in der tibetischen Medizin ihre Entsprechungen.

Vor mehr als 2500 Jahren entwickelte sich die Tibetische Medizin aus dem Schamanismus und der Bön-Religion des frühen Tibet. Ab dem 4. Jahrhundert v. u. Z. kamen Elemente aus anderen Kulturkreisen hinzu, wobei das Ayurveda integriert wurde. Die Grundlage der Tibetischen Medizin bilden die drei Körperenergien Lung (Wind), Tripa (Galle) und Bekan(Schleim). Sind die Energien jedoch gestört, wirkt sich das auf unser physisches und psychisches Wohlbefinden aus und Krankheiten können entstehen.
Auch die europäische Spagyrik und Alchemie (z.B. Paracelsus) weisen starke asiatische und insbesondere chinesische Einflüsse auf.

Spagyrik Bhagavad - Gita Ayur-Veda Tibet
Sal Tamas Vata Lung
Sulphur Rajas Pitta Tripa
Mercurius Sattwa Kapha Bekan


Zum Einstieg :
K. Schutt : "Ajurveda - leicht gemacht" (GU-Taschenbuch mit Illustrationen)
K. Schutt : "Ajur-Veda für Jedermann" (Taschenbuch)



Weblinks :

Deutsche Gesellschaft für Ayurveda

Kritischer Kommentar zur modernen Ayurvedapraxis

What is Tibetan Medicine

Tibetan Medicine Institut

* Mahrishi : Der menschliche Körper ist aus vedischen Schwingungen zusammengesetzt(Youtube)

 Sal-Sulphur-Mercurius

 Paracelsus-Medizin

Das Wiki zur Medizin

Das Wiki zum Ayurveda

Ayurveda under the scanner !